Betreuungsweisung
nach § 10 JGG
Für Jugendliche und Heranwachsende, deren strafbares Handeln noch keine Verfestigung erkennen lässt, die aber der längerfristigen individuellen Hilfestellung bei der Bearbeitung der Straftathintergründe und bei der Bewältigung von aktuellen Problemlagen bedürfen. Mit ihnen wird über einen Zeitraum von sechs Monaten oder einem Jahr ein fester Betreuungsrhythmus vereinbart, den sie einhalten müssen.
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an männliche und weibliche delinquente Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 14 bis 21 Jahren deutscher und nichtdeutscher Herkunft, u.a. delinquente begleitete und unbegleitete Jugendliche und/oder heranwachsende Geflüchtete mit fehlenden und/oder geringen Deutschkenntnissen, die multiple Probleme z.B. im Elternhaus, Schule/Beruf, Freizeit, Freundeskreis, Sucht und Gesundheit aufweisen.
Konzeptionelle und
fachliche Ausrichtung
Das Konzept beruht auf systemischen, lebenswelt-, alltags-, und realitätsbezogenen Ansätzen. Dabei orientiert sich die Ausgestaltung der Leistungsart grundsätzlich am individuellen Betreuungsbedarf der Jugendlichen/ Heranwachsenden. Im Fokus des Angebots stehen die Abklärung der aktuellen Lebenssituation, Unterstützung im lebenspraktischen Bereich, Auseinandersetzung mit dem delinquenten Verhalten, Entwicklung von sozialer und emotionaler Fähigkeiten, um zu lernen, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen sowie Entwicklung von realistischen Zukunftsperspektiven. Das Konzept arbeitet aufsuchend, begleitend sowie konsequent lösungs-, ressourcen-, und handlungsorientiert. Dabei wird der sozialräumlichen Vernetzung eine zentrale Rolle beigemessen, um die Jugendlichen/Heranwachsenden in bestehenden Hilfestrukturen einzubinden.
Richtungs-, und Handlungsziele
Das Ziel des Angebots ist Förderung einer eigenverantwortlichen und straffreien Lebensführung, insbesondere durch sozialpädagogische Intervention:
- Pädagogische Bearbeitung der Straftathintergründe.
- Individuelle Beratung und Betreuung schwerpunktmäßig für einzelne Problemfelder (z.B. Unterstützung bei Familien-, Schul-, Berufs-, oder Wohnungsproblemen).
- Erkennen von eigenen Ressourcen zur Problembearbeitung-, und -lösung
- Förderung emotionaler und sozialer Fähigkeiten, um zu lernen, die Verantwortung für das eigene Handeln und Tun zu übernehmen.
- Unterstützung beim Überwinden von Entwicklungsdefiziten.
- ggfs. aufsuchende Arbeit.
- Vermittlung in andere Hilfestrukturen.
Inhalt der Regelleistung
- Erstellung einer sozialpädagogischen Anamnese zur Klärung des Unterstützungsbedarfs (z.B. Klärung der Wohnsituation, sozialen Bindungen, Gesundheit, Grundsicherung, schulische und berufliche Situation usw.)
- Pädagogische Aufarbeitung der Straftathintergründe zur Reflexion des eigenen Handels und Verantwortungsübernahme.
- aufsuchende Arbeit durch Unterstützung im Kontakt mit Behörden, anderen Institutionen und im familiären und sozialen Umfeld.
- Erarbeitung von schulischen bzw. beruflichen Perspektive durch Beratung, Begleitung und Unterstützung.
- Förderung der sozialen und emotionalen Handlungskompetenzen zur Überwindung von Entwicklungsdefiziten und aktuellen Konfliktsituationen durch Beratung, Begleitung und Vermittlung von weiteren Unterstützungsmöglichkeiten.
- Vermittlung in andere Hilfesysteme.
Umfang und Dauer
Das Jugendamt vereinbart mit Sozius Hilfen Berlin gUG den konkreten fachlichen Schwerpunkt und den Umfang der Leistung. Die Betreuung dauert in der Regel zwischen 6 und 12 Monaten.
Ort der Durchführung
Die Betreuungsweisung kann in folgenden Standorten angeboten werden:
Mecklenburgische Str. 20, 10713 Berlin / Wilmersdorf
Boddinstr. 66, 12053 Berlin/ Neukölln
Mecklenburgische Str. 20, 10713 Berlin / Wilmersdorf
Boddinstr. 66, 12053 Berlin/ Neukölln
Fachpersonal
Die sozialpädagogischen Fachkräfte verfügen über zusätzliche Sprachkompetenzen und können bei Kommunikationsschwierigkeiten in der Muttersprache der Jugendlichen/Heranwachsenden kommunizieren. Die pädagogische Sprachmittlung erhöht die Wirksamkeit der vermittelten Inhalte, sichert einen nachhaltigen Transfer des Gelernten im Alltag und stärkt die Arbeitsbeziehung. Außerdem verfügt das Fachpersonal über interkulturelle Kompetenzen und fachlich fundierte Fortbildungen wie (z.B. zertifizierte Sozialkomptenztrainer*innen, systemische Deesklationstrainer*innen, Kinderschutzfachkraft, NLP sowie Erlebnis-, und Theatherpädagog*innen).
Sprachkompetenz
Deutsch, Arabisch (alle Dialekte aus Nordafrika und dem Nahen Osten), Fula, Wolof, Französisch, Englisch, Türkisch, Kurdisch, Farsi/Dari, Griechisch, Bosnisch, Bulgarisch, Russisch, Ukrainisch, Vietnamesisch.
Kontakt
Sozius Hilfen Berlin gUG
Fachsteuerung und Koordination - interkulturelle Straffälligenhilfe
Ansprechpartner:
Herr EL Ghabra und Frau Peker
Standort Charlottenburg:
Mecklenburgische Str. 20, 10713 Berlin
Standort Neukölln:
Boddinstr. 66, 12053 Berlin
Tel.: 030 – 629 008 96
Fax: 030 – 629 008 97
E-Mail: [email protected]
Website: www.sozius-hilfen-berlin.de
Sozius Hilfen Berlin gUG
Fachsteuerung und Koordination - interkulturelle Straffälligenhilfe
Ansprechpartner:
Herr EL Ghabra und Frau Peker
Standort Charlottenburg:
Mecklenburgische Str. 20, 10713 Berlin
Standort Neukölln:
Boddinstr. 66, 12053 Berlin
Tel.: 030 – 629 008 96
Fax: 030 – 629 008 97
E-Mail: [email protected]
Website: www.sozius-hilfen-berlin.de